Der gelbe Fleck, welcher in der medizinischen Fachsprache auch als Macula lutea bezeichnet wird, ist der schärfste Bereich des Sehens. Die Makula befindet sich im hinteren, zentralen Areal der Netzhaut, durch welches die Sehachse verläuft. In besagtem Bereich befinden sich die farbempfindlichen Sehzellen – die Zapfen – in ihrer größten Dichte. Der Durchmesser des Bereiches des gelben Flecks beträgt bei einem erwachsenen Menschen etwa zwischen 3 und 5 mm. Der Bereich außerhalb der Makula ist von einer deutlich reduzierten Anzahl an Zapfen besiedelt. Hier beträgt das Verhältnis von Zapfen zu Stäbchen ca. 6:120 (1:20).
Eine Verletzung oder Erkrankung der Makula kann gravierende Auswirkungen auf unser Sehvermögen nach sich ziehen. Hierbei spricht man von einer Makuladegeneration.
Arten der Makuladegeneration
Die altersbedingte (auch altersabhängige) Makuladegeneration – kurz AMD – lässt sich in zwei Arten aufspalten. Es gibt die trockene und die feuchte Makuladegeneration. In der Regel handelt es sich hierbei um eine chronisch verlaufende Netzhauterkrankung, die meist ab dem 50. Lebensjahr auftritt. Rund sieben Millionen Menschen sind in Deutschland von einer Makuladegeneration im Frühstadium betroffen. Ungefähr 500.000 Patienten leiden an einer Spätform.
Bei einer Makuladegeneration kommt es zu einem Funktionsverlust der Makula. Das Auge wird stetig mit Nährstoffen versorgt. Bei einem gesunden Auge werden die dabei entstehenden Abbauprodukte abtransportiert. Jedoch kann mit steigendem Alter dieser Vorgang nicht vollständig ausgeführt werden, weshalb sich diese Abbauprodukte in der Netzhaut ansammeln können.
Zudem können auch aggressive Lichtstrahlen zum Fortschreiten von Netzhauterkrankungen beitragen. Im Wesentlichen wird jedoch zwischen der trockenen und der feuchten Makuladegeneration unterschieden.
Trockene altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Bei der ADM entstehen kleine, gelbliche Ablagerungen unter der Netzhaut, die als Drusen bezeichnet werden. Hierbei kann es zu einem Verzerrtsehen (Meamorphopsien) kommen. Drusen entstehen, wenn Abbauprodukte aus dem Seh-Stoffwechsel nicht mehr ausreichend abtransportiert werden können. Bei den Drusen unterscheidet man in harte und weiche Drusen. Sind viele weiche Drusen vorhanden, kann das Risiko einer feuchten ADM steigen. Drusen können trotz dessen auch im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses in geringer Anzahl vorkommen, ohne dass eine trockene AMD auftritt.
In der Spätform äußert sich die AMD durch das Absterben der Sehzellen, auch Fotorezeptoren genannt. Die Netzhaut wird dementsprechend an den betroffenen Stellen dünner. Die Folge ist eine enorme Sehbeeinträchtigung.
Feuchte altersbedingte Makuladegeneration (ADM)
Wenn es zu einem Einwachsen von neugebildeten Blutgefäßen (choroidale Neovaskularisation) in die verschiedenen Netzhautschichten kommt, liegt eine feuchte Form der ADM vor. Diese neuen Gefäße sind instabil und undicht. Hierbei kommt es zu Blutungen und zu Schwellungen in der Netzhaut (Makulaödem) oder einer blasigen Abhebung einzelner Netzhautschichten (Pigmentepithelabhebung). Dies resultiert dann in einer Sehverschlechterung. Da es im weiteren Verlauf zu einer Schädigung der Sehzellen und zu Narbenbildung kommt, kann die Sehfähigkeit um ein Weiteres abnehmen.
Im Gegensatz zur „trockenen Makuladegeneration“ ist die „feuchte“ Variante mittels spezieller Injektionstherapien behandelbar. In der Regel ist die ADM jedoch bei nicht frühzeitiger Erkennung und Behandlung irreversibel.
Risikofaktoren der Makuladegeneration
Die Makuladegeneration kann von verschiedenen Risikofaktoren beeinflusst werden.
Nicht beeinflussbar hierbei sind beispielsweise:
– Höheres Alter
– Geschlecht, wobei Frauen häufiger erkranken als Männer
– Veranlagung
– Haut- und Augenfarbe, wobei hellhäutige Menschen und Menschen mit blauen Augen häufiger betroffen sind
Zu den beeinflussbaren Risikofaktoren zählen unter anderem:
– Sonnenlicht und hohe UV-Exposition
– Rauchen
– Übergewicht und Fehlernährung
Erscheinungen der altersbedingten Makuladegeneration:
– Abnehmende Sehschärfe (verschwommenes Sehen, Probleme beim Lesen)
– Verzerrtes Sehen von geraden Linien (Metamorphopsien)
– Grauer oder dunkler Fleck in der Mitte des Gesichtsfeldes
Schädigung der Netzhaut durch Lichtwellen
Die Augenempfindlichkeit hängt von der Wellenlänge ab. Im Tageslicht scheint langwelliges Licht heller zu strahlen, während sich bei gedämmten Licht der Fokus auf kurzwelliges, blaues oder grünes Licht verschiebt. Je kurzwelliger die Lichtstrahlung, desto mehr Energie kann gespeichert werden und desto schädlicher ist diese bei längerer Einwirkung vor allem auf das Auge. Durch das digitale Zeitalter sind wir dieser Quelle an schädlichem Blaulicht oder auch UV-Licht beispielsweise durch künstliche LED-Lichtquellen ausgesetzt. Diesen begegnen wir auch auf unseren Smartphone- und Computerscreens sowie bei dem Blick auf unser aktives TV-Gerät. Eine lange Exposition gegenüber hochenergetischen Partikeln am blauen Ende des sichtbaren Lichtspektrums könnte unter Umständen zu Schädigung der Makula und somit beispielsweise zur Makuladegeneration führen.